Am 8. Oktober wurde der Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien 2021 an die beiden belarussischen Journalistinnen Katerina Bachwalowa und Daria Tschulzowa vergeben - leider in Abwesenheit beider Preisträgerinnen, die immer noch in Haft sitzen. Anstelle einer "richtigen" Preisverleihung gab es einen besonderen Programmpunkt:
In einer Podiumsrunde diskutierte Oberbürgermeister Burkhard Jung mit der belarussischen Journalistin Liubou Kaspiarovich (übrigens eine Stipendiatin des Journalist-in-Residence-Programms des ECPMF) und der belarussischen Literatur-Nobelpreisträgerin Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch über die aktuelle Situation in Belarus.
Es passiere Grausames in Belarus, so Swetlana Alexijewitsch. Angesichts der aktuellen Zustände in ihrem Heimatland setze sie auf die Unterstützung des Westens: "Wir müssen nicht nur Lukaschenko besiegen, sondern auch Putin - das macht die Aufgabe besonders schwierig." Dennoch sei sie hoffnungsfroh: "Die Menschen der jungen Generation in Belarus sind keine Sklaven mehr." Mit minutenlangem Beifall für beide Preisträgerinnen schloss die Medienpreisverleihung, die erneut von Dr. Lutz Kinkel, Geschäftsführer des ECPMF, moderiert wurde. Von ihr ist ein starkes Signal zur sofortigen Freilassung von Bachwalowa und Tschulzowa, aber ebenso für alle in Belarus inhaftierten Journalistinnen und Journalisten ausgegangen.