Kommandant-Prendel-Orden würdigt Verdienste um Völkerschlachtgedenken und nimmt neue Ordensmitglieder auf.
Leipzig, der 16. Oktober 2025. Auf einer Festveranstaltung im Gohliser Schlösschen würdigte der von der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig vor zehn Jahren ins Leben gerufene Kommandant-Prendel-Orden am heutigen Abend erneut jahrelanges Engagement für die Erinnerung an die Völkerschlacht durch die Vergabe des Kommandant-Prendel-Kreuzes und der Kommandant-Prendel-Medaille.
Mit dem diesjährigen Kommandant-Prendel-Kreuz wurden Andreas Säring und Martin Fiedler geehrt. Neben dem Kommandant-Prendel-Kreuz verlieh der Orden außerdem die mit je 500 Euro dotierte Kommandant-Prendel-Medaille an Andreas Kohl und Steffen Schaller.
"Meinte man, dass mit dem Zerfall Jugoslawiens vor 30 Jahren der Krieg in Europa nun endgültig ad Acta gelegt sei, wurden alle eines Besseren - nein Schlechteren - belehrt", erklärte Dr. Reinhard Münch, Kanzler des Kommandant-Prendel-Ordens. "Umso wichtiger ist es, dass wir immer wieder in Erinnerung rufen, mit wie unendlich viel Leid jeder Krieg verbunden ist, aber auch, dass selbst in solch schweren Zeiten Persönlichkeiten mit ihrem Anstand und ihrer Menschlichkeit herausragten. Solch ein Mensch war Victor Anton Franz von Prendel, dessen Handeln als Stadtkommandant Leipzigs nach der Schlacht von eben jenen Werten getragen wurde, die wir in und mit unserem Orden teilen", so Münch weiter.
Die Gründung des Kommandant-Prendel-Ordens wurde 2014 auf Anregung Ingo Landleiters durch die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig initiiert. Im Oktober 2018 hatte der sächsische St. Heinrichs Orden durch seinen Ordensherrn Alexander Prinz von Sachsen die Schirmherrschaft über den Kommandant-Prendel-Orden übernommen.
Zu den Ausgezeichneten
Kommandant-Prendel-Kreuz 2025
Andreas Säring (Jahrgang 1980) ist seit 2003 sowohl in der Interessengemeinschaft "4. Russisches Jägerregiment 1813" (vormals der "Russische Jäger Leipzig 1813 e. V.") und im Dachverband "Historische Militärvereinigung 1813 e. V." aktiv. In beiden Institutionen ist Säring im Vorstand vertreten, in der IG "4. Russisches Jägerregiment 1813" ist er seit 2016 Vorstandsvorsitzender. Im Reenactment stellt Säring einen Unteroffizier im 4. Russischen Jägerregiment zu Fuß dar.
Martin Fiedler (Jahrgang 1982) ist seit 2011 für die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land tätig und hat die Gründung und Entwicklung des Kommandant-Prendel-Ordens von Beginn an begleitet. Er ist einer von drei Vize-Kanzlern sowie Chef der Ordenskanzlei, die unter anderem die Verleihungszeremonien des Ordens verantwortet.
Kommandant-Prendel-Medaillen 2025
Andreas Kohl (Jahrgang 1958) ist bereits seit Mitte der 1980er-Jahre in der Reenactment-Szene aktiv. 2002 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des inzwischen als Interessengemeinschaft organisierten "4. Russisches Jägerregiment 1813" e. V. Heute ist Kohl unter anderem Kassenwart der IG, die zu den wenigen Gruppen gehört, die sich in Mitteleuropa der Darstellung russischer Truppen aus der Zeit der Völkerschlacht widmen. In der Geschichtsdarsteller-Szene ist Andreas Kohl seit vielen Jahren sowohl national als auch international als Historiker und Fachmann anerkannt.
Steffen Schaller (Jahrgang 1969) begann seinen Einstieg in die historischen Geschichtsdarstellungen 1996 als Betreuer für Geschichtsexpeditionen "auf den Spuren Napoleons 1813 in Ostsachsen". Seit 2002 agiert Schaller in historischer Uniform - zunächst in einer sächsischen über eine rot-weiße Uniform des "Regiment König" bis zu derjenigen der "Sächsischen leichten Schützen". Über die Jahre führte ihn sein Hobby zu Reenactments von Frankreich und Belgien über Österreich, Italien, Tschechien, Polen bis nach Malta. Dabei baute Steffen Schaller langanhaltende Partner- und auch Freundschaften auf.
Zur Wahl der Ordensträger
Auf Vorschlag des Ordenskanzlers und seiner drei Stellvertreter wählt das Ordenskapitel mit einer Zweidrittelmehrheit die Ordensträger. Das Ordenskreuz wird jährlich an höchstens zwei Personen verliehen und ist undotiert. Mit der Verleihung des Kreuzes ist zugleich die Aufnahme in das Ordenskapitel, das höchste Gremium des Ordens, verbunden. Die Medaille wird an höchstens drei Ordensträger pro Jahr verliehen und ist mit 500 Euro dotiert. Weitere Informationen finden Sie in der Satzung des Kommandant-Prendel-Ordens.