Abschlusskommuniqué der Fürstenhäuser

In Vielfalt vereint

Vertreter von 15 deutschen und europäischen Fürstenhäusern, deren Vorfahren in die Völkerschlacht bei Leipzig involviert waren, beteiligten sich am Gedenktreffen, zu dem die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig und der Förderverein Rötha – Gestern. Heute. Morgen. e. V. anlässlich des 200. Jahrestages der Schlacht vom 17. bis 19. Oktober 2013 nach Leipzig und Rötha eingeladen hatten. Im Mittelpunkt stand das gemeinsame Gedenken an die ungezählten militärischen und zivilen Opfer der Völkerschlacht, bei der sich 1813 die Heere Napoleons und der künftigen, als Ergebnis von Befreiungskriegen und Wiener Kongress 1815 gegründeten, Heiligen Allianz aus russischem Zar, preußischem König und österreichischem Kaiser bei Leipzig gegenüber gestanden hatten. Das Leitmotiv der Europäischen Union „In Vielfalt vereint“ war das Leitmotiv der Abschlussveranstaltung des Gedenktreffens der Fürstenhäuser. In einem gemeinsamen Kommuniqué, das zum Abschluss des Gedenktreffens unterzeichnet wurde, betonten die Repräsentanten der Familien:

1813 – 2013

200 Jahre nach der Völkerschlacht haben wir uns in Leipzig eingefunden, um der unvorstellbar großen Zahl von Opfern der bis dato größten Feldschlacht der Menschheitsgeschichte in Achtung zu gedenken. Wir rufen uns die Toten ebenso wie die Verwundeten, die gefallenen Soldaten aller Nationen und Länder und die unter Krieg und Zerstörung leidende Zivilbevölkerung in mahnende Erinnerung.

Die historischen Wirkungsstätten unserer Vorfahren müssen wir kennenlernen. Europas Fürstenhäuser, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, die Mediatisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Völkerschlacht sind Begriffe einer Epoche, die längst vergangen scheint und die doch bis in die heutige Zeit eine starke Wirkung auf die Menschen in Europa entfaltet. Aus diesem historischen Bewusstsein heraus erwächst uns die Verantwortung und Pflicht, familiäre Traditionen, kulturelle Schätze und christliche Werte zu wahren und sie an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

Wir sind nach Leipzig gekommen aus geschichtlicher Neugier und wir haben europäische Gegenwart und Zukunft getroffen – in einer Stadt der Freiheit, in der unzählige Nationen in Frieden und Würde und im Wortsinne „in Vielfalt vereint“ das historische Ereignis reflektieren! Wir sind dankbar, dass in 23 Jahren Demokratie in Sachsen nach Jahrzehnten staatlich gelenkter Geschichtsdeutung ein neues Verständnis für unsere gemeinsame Vergangenheit geschaffen wurde.

Wir haben in Leipzig erlebt, wie die Kämpfe unserer Vorväter Erfüllung finden, indem die Feindschaft erlischt. Wir wünschten, dass Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, in Wirtschaft und Medien ihr Handeln, den Bürgern und Gästen Leipzigs folgend, darauf ausrichteten, das gemeinsame Haus Europa in seinem Umfeld zu befrieden und in seinen Fundamenten zu stärken.

Leipzig, Mediencampus Villa Ida am 19. Oktober 2013

Georg Erzherzog von Österreich
Franz Friedrich Prinz von Preußen
Georgi Michailowitsch Großfürst von Russland
Heinrich Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach
Alexander Prinz von Sachsen
Heinrich XIV. Fürst Reuß
Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe
Dr. Georg Prinz zur Lippe-Weißenfeld
Rudolf Herzog von Croy
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn
Maximilian Graf zu Solms-Laubach
Nicolaus Herzog von Leuchtenberg de Beauharnais
Nikolaus Fürst Blücher von Wahlstatt
Lukas Graf Blücher von Wahlstatt
Pierre Graf von Bennigsen
Heinrich Freiherr von Friesen