"Wiederherstellung historischer Substanz"

Bürger für Rötha: erste Bauphase zur Sanierung des einst bedeutenden Schlossparks Rötha abgeschlossen

Rötha/Leipzig, der 3. September 2013. Die erste Bauphase zur denkmalgerechten Sanierung des Schlossparks Rötha ist abgeschlossen. Das vom "Förderverein Rötha - Gestern. Heute. Morgen. e. V." initiierte Projekt umfasste Maßnahmen in Höhe von 178.000 Euro. Diese wurden mithilfe von 98.000 Euro ILE-Förderung des Freistaates Sachsen und 80.000 Euro Förderung der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig finanziert. In einem Parkfest, veranstaltet vom Förderverein, wird der Park am 14. September 2013 der Öffentlichkeit übergeben.

"In der ersten Bauphase zwischen Januar und August 2013 wurden unter anderem Bäume entlang der ehemaligen Hauptachse gefällt, Neupflanzungen der Nord-Süd-Allee mit 70 Linden und verloren gegangener Eichenalleen außerhalb des Parks vorgenommen, der nicht mehr funktionierende Teichablauf saniert und eine Brücke nach historischem Vorbild errichtet", erklärt Walter Christian Steinbach, Vorstandsvorsitzender des "Fördervereins Rötha - Gestern. Heute. Morgen. e. V.", der die Sanierungsmaßnahmen maßgeblich vorantreibt.  Die denkmalpflegerische Zielstellung für die Parksanierung weist Gesamtkosten von 600.000 Euro aus.

"Es ist immer wieder beeindruckend, was bürgerschaftliches Engagement auszulösen vermag. Das ehrenamtliche Engagement des Fördervereins Rötha und seiner Mitglieder hat das finanzielle Engagement der Sparkassenstiftung voll gerechtfertigt", freut sich Stephan Seeger, geschäftsführender Vorstand der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig über den Erfolg der umfangreichsten Einzelförderung der Stiftungsgeschichte.

Die erste größere Gartenanlage entstand in Rötha wahrscheinlich unter Karl Freiherr von Friesen (1619-1686) nach dem Dreißigjährigen Krieg. Später entstand ein Lustgarten. Um 1750 kam es zu einer Umgestaltung und bedeutenden Erweiterung des Gartens, die ihn zu einem markanten Beispiel sächsischer Gartenbaukunst machten. Um 1839 kam es zu weiteren Umgestaltungen, in denen beispielsweise ein natürlich anmutender Teich entstand. Um 1870 wurde Rötha zu einem Zentrum des Obstanbaus und der Fruchtverwertung - immer unter der Regie der Familie von Friesen. Mit der Enteignung der Schlossherren von Friesen wurde auch der Park dem Wildwuchs überlassen.

Die 15 Kilometer vor Leipzig gelegene Stadt Rötha erlangte während der Völkerschlacht zu Leipzig im Jahr 1813 Bedeutung für die europäische Geschichte: Im Schloss zu Rötha hatten die gegen Napoleon alliierten Monarchen ihr Hauptquartier aufgeschlagen - Zar Alexander I. von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen trafen hier ihre strategischen Entscheidungen für den Kampf um Leipzig. Der Schlosspark gehörte zur Schlossanlage.

Die Übergabe des Parks an die Röthaer Bevölkerung erfolgt am 14. September 2013 ab 17 Uhr bei einem Parkfest mit einer "Nacht der 1.000 Kerzen".  Die Sanierung des Schlossparks ist für die Sparkassenstiftung wie für den Förderverein nur eines von mehreren Projekten, um anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht an die damalige Rolle Röthas zu erinnern. So wurde bereits der Architekturwettbewerb "Zukunft durch Erinnerung" für einen Gedenk- und Erinnerungsort Schloss Rötha durchgeführt, dessen Ergebnisse im Juni 2013 vorgestellt wurden. Ein Gedenktreffen mit Repräsentanten deutscher und europäischer Adelshäuser, deren Vorfahren 1813 an den strategischen Entscheidungen der Völkerschlacht maßgeblich beteiligt waren, wird vom 16. bis 19. Oktober 2013 in Leipzig und Rötha stattfinden.

Mehr Informationen zum Engagement der Stiftung für das Gedenken an die Völkerschlacht finden Sie hier.


Förderprojekte:
80.000,00 € - Förderverein Rötha - Gestern. Heute. Morgen. e. V.