Steinerne Zeugen der Wiprechtsburg

Kultur- und Umweltstiftung der Sparkasse Leipzig förderte Sanierung von Steinwerken des Lapidariums auf dem Wiprechtsburg-Gelände.

Leipzig, der 13. Oktober 2022. Die Stadtverwaltung Groitzsch konnte in diesem Jahr dank einer Unterstützung der Kultur- und Umweltstiftung der Sparkasse Leipzig in Höhe von 6.000 Euro die Steinwerke des Lapidariums auf dem Gelände der früheren Wiprechtsburg denkmalgerecht sanieren. "Die Wiprechtsburg in Groitzsch ist ein oft besuchter 'Touristenmagnet' direkt am Elster-Radwanderweg", sagt Wolfgang Klinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: "Mit den wieder aufpolierten Steinwerken des Lapidariums wurde das Gelände weiter aufgewertet."

Die Burg ist nach dem Grafen Wiprecht II. (von Groitzsch) benannt, der 1073/74 durch Tausch in ihren Besitz gekommen war - die Dokumente darüber sind zugleich die älteste urkundliche Erwähnung der Wiprechtsburg. Für die Zeit vom 10. bis zum 13. Jahrhundert sind fünf Bauperioden archäologisch nachweisbar. Die heute sichtbaren Überreste der Groitzscher Wiprechtsburg - die teilweise rekonstruierte Rundkapelle und der Stumpf eines runden Wohnturms - gehören zu den ältesten Steinbauten im westlichen Sachsen und stammen wahrscheinlich aus den achtziger Jahren des 11. Jahrhunderts. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Gelände mit einer Gaststätte und den damals schon beim Erweiterungsbau der Gaststätte gefundenen Resten der Rundkapelle zu einem Naherholungsgebiet.

In den 1960er-Jahren wurden umfangreiche archäologische Grabungen und Restaurierungen an der Burgruine durchgeführt. Seit Anfang der 1980er-Jahre wurde damit begonnen, eine Sammlung historischer Steinwerke - in Fachkreisen "Lapidarium" genannt - auf dem Gelände zusammenzutragen. Bis heute wuchs die Sammlung auf etwa sechzig Exponate an, darunter Hegesäule, Halbmeilenstein, Grenzsteine und Kilometermarken und andere mehr. Der sehr schlechte Zustand einiger Objekte machte eine Sanierung zur Sicherung der Steinwerke dringend notwendig. Neben einer gründlichen Reinigung, der sogenannten "Hydrophobierung", wurden ebenso die verwitterten Inschriften wieder sichtbarer gemacht. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch den Steinmetz- und Bildhauermeister Schellenberger aus Groitzsch. Diese konnten nun abgeschlossen werden.