Übergabe des Verbündetenzimmers aus dem Schloss Rötha an Förderverein

Leipzig, den 21. Februar 2012. Nicht nur für den Nachfahren der einstigen Erbauer und Bewohner des Schlosses Rötha war die Sprengung ein "Akt der Barbarei". Fast ein halbes Jahrhundert nach der Zerstörung des kulturellen und architektonischen Zentrums der Stadt übergab Heinrich Freiherr von Friesen das noch erhaltene Interieur des heute als "Verbündetenzimmer" bezeichneten ehemaligen Speisezimmers des Schlosses symbolisch durch die Unterzeichnung eines Leihvertrages an den Förderverein "Rötha - Gestern. Heute. Morgen. e. V.". Nun kann das wertvolle Schlossinventar für eine geplante Präsentation ab Herbst diesen Jahres vorbereitet werden. Heinrich Freiherr von Friesen freute sich über das Engagement: "Dass es Dank eines Vereins und der Sparkassenstiftung Initiativen gibt, lange vergangene Geschichte zu beleben, ist eine tolle Sache" (siehe auch LVZ vom 23.02.2012).

Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig unterstützt in den nächsten Jahren mit einer Gesamtförderung von 200.000 Euro drei Projekte des Fördervereins im Vorfeld des Gedenkens an den 200. Jahrestag der Völkerschlacht: die Gestaltung des Schlossareals mit dem Wettbewerb "Zukunft durch Erinnerung", die Restaurierung des Schlossparks und die Einladung zu einem "Familientreffen" der Nachfahren der damals maßgeblich am Geschehen beteiligten Persönlichkeiten im "Hauptquartier Schloss Rötha" 1813. Der russische Zar Alexander I., der österreichische Kaiser Franz I., der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III., Generalfeldmarschall Schwarzenberg und Fürst Metternich trafen in jenen Tagen die wichtigsten strategischen und taktischen Entscheidungen, die schließlich zum Sieg über Napoleon führten und damit den Verlauf der europäischen Geschichte prägten. Aus diesem Zusammenhang erklären sich auch Name und Bedeutung des "Verbündetenzimmers".

Die feierliche Übergabe durch Heinrich Freiherr von Friesen an den Vereinsvorsitzenden Walter Christian Steinbach in der "Villa Ida", dem Sitz der Kultur- und Umweltstiftung, verfolgten zahlreiche interessierte Gäste aus Rötha, Leipzig und der Region. Beinahe alle mit dem Thema "Völkerschlacht" befassten Vereine und Initiativen aus dem Landkreis Leipzig waren durch ihre Vorstände bzw. Mitglieder vertreten. Stephan Seeger, Direktor Stiftungen der Sparkasse Leipzig, dankte für das großzügige Mäzenatentum Heinrich Freiherr von Friesens. Steinbach schloss sich an: "Der Freiherr hat eine Form gewählt, wie sie in unserer Zeit nicht selbstverständlich ist."

Im Anschluss an die Übergabe las Matthias Hummitzsch die Erzählung "Sechs Eichen bei Rötha" von Dr. h.c. mult. Erich Loest, die dieser eigens dem Geschehen in und um Rötha zur Zeit der Völkerschlacht widmete. Drei Tage vor seinem 86. Geburtstag ließ es sich Leipzigs Ehrenbürger Erich Loest, unter anderem Autor der Romane "Völkerschlachtdenkmal", "Löwenstadt" und "Nikolaikirche", nicht nehmen, persönlich an der Übergabe des Zimmers und der Lesung teilzunehmen.

zur Homepage des "Fördervereins Rötha - Gestern. Heute. Morgen. e. V."

Weitere Informationen zum Engagement der Stiftung anlässlich der 200-Jahr-Gedenkfeierlichkeiten der Völkerschlacht finden Sie hier.


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