Förderprojekte 2004

Wahrzeichen erhalten

Kohren-Sahlis bezeichnet sich selbst als "Töpferstadt". Bis zu 14 Töpfereien gab es einst, was den Ort überregional bekannt machte. Und auch heute noch ist dieses alte Handwerk in Kohren-Sahlis wichtig. Touristen zieht es zu den verbliebenen zwei Töpfereien, ins Töpfermuseum und natürlich zum Wahrzeichen der Stadt, dem Töpferbrunnen auf dem Marktplatz. "Kohren ohne den Brunnen, das wäre eine Katastrophe", beschreibt Bürgermeister Konrad Steglich die Bedeutung des achteckigen Reliefs. Doch das Wahrzeichen aus Ton ist inzwischen mehr als 75 Jahre alt. Glasur platzte ab, der Ton bekam Risse und die Holzkonstruktion, auf der die Töpferfrau steht, verfaulte. Nun wird das kulturelle Erbe sorgsam restauriert. Damit der Töpferbrunnen noch lange als Wahrzeichen für Kohren-Sahlis erhalten bleibt.
www.kohren-sahlis.de

Neue Pfeifen aus alter Tradition

Im Krieg ist nichts heilig. Selbst die Zinnpfeifen der Kirchenorgel in Thierbach wurden vor dem I. Weltkrieg ausgebaut, um sie für Kanonen einzuschmelzen. Als Ersatz bekam die Kirchengemeinde Pfeifen aus Zink. Die waren nicht nur akustisch schlechter, sondern auch lange nicht so robust. Materialverschleiß und Umweltbelastung machten nun eine Renovierung dringend notwendig. Keine Frage aus welchem Material die neuen Pfeifen sein sollten, Zinn natürlich. Pfarrer Karl-Heinz Dallmann: "Das ist das letzte Kleinod im durch Spenden und Eigeninitiative restaurierten Innenraum der Kirche." Bis Ende Oktober werden die letzten der 580 Pfeifen eingebaut sein. Bereits Weihnachten soll wieder das erste Lied auf der Urban-Kreuzbach-Orgel erklingen können.

Schönheit auf den zweiten Blick

Die Geologie am Wiprecht-Gymnasium in Groitzsch hat Tradition. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt Direktor Stefan Treuger, der sich seit langem mit Aufbau, Zusammensetzung und Entwicklung der Erde beschäftigt. Interessierte Schüler lernen das nicht nur aus Büchern, sondern direkt vor der Schultür - am ehemaligen Tagebau Großstolpen. Nach Ende des Kohleabbaus wurde dort der Geyersberg wieder aufgeschüttet, der für seinen Ausblick nach Leipzig und zum Erzgebirge bekannt war. Die Vegetation erholte sich, Wanderwege und Rastplätze entstanden. Der Geologie-Arbeitsgruppe des Wiprecht-Gymnasiums fehlte dennoch etwas: Informationen zu dem Gebiet. Deshalb gestalteten die Schüler professionelle Schilder zu Tierwelt, Pflanzen und Rekultivierungsmaßnahmen. "Wir wollten die Schönheit der Region zeigen, die man manchmal erst auf den zweiten Blick wahrnimmt", so Projektleiter Olaf Sukrow.
www.gymnasium-groitzsch.de

Waldcamp macht Natur zum Erlebnis

Wohl jeder Junge träumt davon, im Wald zu leben, Abenteuer zu bestehen und am Lagerfeuer zu sitzen. Im Waldcamp der Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Birkenhain wird dieser Traum seit dem Frühjahr wahr. "Die Kinder schlafen in Jurte-Zelten", sagt Mitarbeiterin Kathrin Predatsch. "Das sind schwarze Zelte für sechs Personen, die wie Indianerzelte aussehen. Schon das finden Kinder toll." Dazu gibt's Lagerfeueratmosphäre, Brotbacken im Lehmofen und viel Natur. Selbst Jugendliche lernen im Waldcamp noch etwas über Pflanzen und Käfer, den nahe gelegenen Tagebau und erfühlen sich den Barfuß-Tastpfad. Aus der ganzen Umgebung gebe es schon Interesse am neuen Waldcamp, heißt es. "Kein Wunder", sagt Kathrin Predatsch, hier können sich die Kinder mal richtig austoben. Für Kinder aus der Stadt ist die Natur ein ganz neues Erlebnis."
www.oekostation-borna-birkenhain.de

Der 8. Patrouillenritt

Seit 1998 veranstaltet der Interessenverein "Völkerschlacht bei Leipzig 1813" e. V. den Patrouillenritt. Alljährlich im Oktober treffen sich bis zu 100 Reiter zum Teil in historischen Uniformen und reiten in Patrouillen von 3-5 Reitern maximal 40 Kilometer auf dem südlichen Schlachtfeld der Völkerschlacht. Unterstützt wird der Verein durch das Soziokulturelle Zentrum KuHstall e. V.
www.voelkerschlacht1813.de

Restaurierte Tierwelt

"Mehr und mehr Schüler kennen frei lebende Tiere doch nur noch aus dem Fernsehen", sagt Schuldirektor Günter Neuhaus von der Paul-Guenther-Schule Geithain. Deshalb ist er besonders stolz auf die Stopfpräparate von Uhu, Bussard, Storch und Co., die aus der Zeit der Schulgründung 1925 stammen. Doch fast 80 Jahre hinterlassen ihre Spuren. Die Tiere waren verschmutzt und teilweise kaputt. Ein Großteil ließ sich schon bei der ersten Hälfte der Förderung 2002 reparieren. Nun werden die letzten Exemplare gesäubert und bis Jahresende gut sichtbar aufgestellt. Denn sie spielen für den Biologieunterricht eine wichtige Rolle, sagt Direktor Neuhaus. "Die Kinder verlieren dadurch ihre Berührungsängste."

Das Auge hört mit

"Das Auge isst mit", lautet ein Sprichwort wenn es um kulinarische Genüsse geht. Gleiches gilt wohl bei musikalischen Leckerbissen. Jedenfalls bemerkt Steffen Tille vom Musikverein Geithain wesentlich mehr Aufmerksamkeit, seit das Blasorchester 2001 für schwarz-gelbe Uniformen eine Förderung von der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land bekam. Damit schafften sie es sogar, auf den Flyern der New Yorker Steuben-Parade 2002 abgebildet zu werden. Doch Uniformen sind teuer, und die Zahl der Mitglieder in Geithain ist groß. Mit einer weiteren Förderung für Uniformen kann Steffen Tille seine 120 Musiker nun fast komplett ausrüsten. Bei rund 35 Auftritten im Jahr sind die Musiker gut ausgelastet. Denn neben dem Anblick ist auch die Musik vom Marsch über Swing bis zur Polka ein Genuss.
www.musikverein-geithain.de

Lehrpfad für den Tierpark

Schüler finden die Tiere im Geithainer Tierpark vor allem süß. Lehrer dagegen mögen die Parkbewohner, weil sie für den Unterricht interessant sind. Damit alle was vom Tierparkbesuch haben, bekommen Wildschwein, Hühner, Esel und Co. jetzt Schilder mit Herkunft, Futter und vielen weiteren Informationen. "Der Lehrpfad soll den Tierpark noch attraktiver machen", sagt die Vorsitzende des Fördervereins, Petra Vettermann. Denn nur viele Besucher sichern den Erhalt. Nächstes Jahr will der Anziehungspunkt im Geithainer Stadtpark 20-jähriges Bestehen feiern - und dann, vielleicht, den Lehrpfad auf die Pflanzenwelt ausdehnen.
www.geithain.de

Neues Outfit für Blasorchester

Das Miteinander beim Musikverein Neukieritzsch-Regis ist fast familiär. Kein Wunder, immerhin kamen einige junge Musiker über ihre Eltern zu dem Orchester. Das gibt es nämlich schon seit 1967. Seit der Wende ist man als Verein organisiert. Und aus dieser Zeit stammten auch die alten Auftrittsjacken. Höchste Zeit für neue Kleidung. Schließlich treten die 30 aktiven Neukieritzscher fast jedes Wochenende auf, gerade im Sommer. Bekannt sind sie für ihr modernes Repertoire. Nicht nur das zieht Jugendliche an, weiß Vereinschef Uwe Seibt. "Wir teilen die Freude an der Musik und gemeinsame Erlebnisse." So fahren alle zweimal im Jahr ins Probenlager. Erst im Juli war man gemeinsam in Frankreich.
www.musikverein-neukieritzsch-regis.de


Förderprojekte:
12.000,00 € - Stadtverwaltung Kohren-Sahlis
10.000,00 € - Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna-Birkenhain e. V.
1.000,00 € - KuHstall e. V. Großpösna
500,00 € - Wiprecht-Gymnasium Groitzsch
700,00 € - Paul-Günther-Schule Geithain
2.500,00 € - Musikverein Geithain e. V.
2.500,00 € - Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Mölbis
500,00 € - Förderverein Tierpark Geithain e. V.